10.12.2018

Weltgedenktag für verstorbene Kinder

Weltweit werden am zweiten Sonntag im Dezember Kerzen für verstorbene Kinder angezündet. In Kassel kamen Betroffene sowie in der Hospizarbeit und Begleitung von Trauernden Aktive zu einer Gedenkveranstaltung im Museum für Sepulkalkultur zusammen. Eingeladen hatte das Museum, die Kleinen Riesen Nordhessen, der Kinderhospizdienst und das Heilhaus.

Claus Maywald, betroffener Vater, freischaffender Künstler, Sterbe- und Trauerbegleiter, legte eigens für die Gedenkveranstaltung Installationen mit Tonscheiben. Über 100 Textfragmente sind auf diesen zu finden. 

Gerold Eppler, der stellvertretende Leiter des Museums für Sepulkalkultur berichtete Begrüßung sehr bewegend und sichtlich gerührt vom Tod eines kleinen Mädchens in seiner Nachbarschaft vor einigen Wochen. "Wenn Kinder sterben zerbricht in unserer Welt etwas, das mit so viel Hoffnung besetzt war", so Eppler. 

Stadträtin Anne Janz, Dezernentin für Jugend, Schule, Frauen und Gesundheit, stellte in ihrem Grußwort fest, dass in der Gesellschaft nur sehr wenig Platz für Trauer sei. Gedenkveranstaltungen wie diese seien ein Signal an die Angehörigen, dass ihr Kind nicht vergessen sei. "Der Tod erschüttert unser Weltverständnis", so die Dezernentin. Neben dem Gedenken an die verstorbenen Kinder im eigenen Familien- und Bekanntenkreis sei es an diesem Abend auch wichtig, die Kinder in den Krisen- und Kriegsgebieten nicht zu vergessen. 

Sehr eindrücklich berichtete Pfarrerin Anja Baum von ihrer Arbeit in den AGAPLESION DIAKONIE KLINIKEN mit Frauen und Paaren, die sich schon im Mutterleib von dem Ungeborenen verabschieden müssen. Sie begleite die Frauen Hand in Hand mit anderen Professionen und Einrichtungen wie z.B. dem Heilhaus oder dem Bestatter. "Oft kommen ganz praktische Fragen, z.B. wie zur Beerdigung", so die Seelsorgerin. Und natürlich werde immer wieder die Frage nach dem Warum gestellt. "Warum wir fragen sich die jungen Paare", berichtete Baum. Manche Frauen kommen auch gut vorbereitet in die Klinik. "Sie bringen z.B. ein selbstgenähtes Körbchen mit, in das sie das tote Kind dann betten können." 

Auf der Terasse des Museums wurden dann viele Kerzen für kleine und große verstorbene Kinder angezündet - in weltweiter Solidarität. 

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